Dogstar – Our Little Visionary
In einer Welt, in der Musiker schauspielern und Schauspieler musizieren, schwelgt der Kritiker in Kulturpessimismus. Schließlich ist nicht jeder Celluloid-Beau auch ein begnadeter Songwriter. Im Falle von Dogstar ist die Rechnung gar so simpel, so durchschaubar und geradezu unverschämt kalkuliert, daß es beinahe wieder Spaß macht, unterdurchschnittliche Rockmusik als eben solche zu entlarven: Eine Band ohne zwingende Ausstrahlung, ohne Identität und vor allem ohne echte Songs. Denn das, was uns das Trio um den Hobby-Bassisten Keanu Reeves hier als „alternative Rock-Musik“ verkaufen will, ist eine x-beliebige Ansammlung von drittklassigen Song-Ideen, die mit stereotypen Akkord-Folgen und abgedroschenen Word-Hülsen transportiert werden. Zwölf Mal gequälte Langeweile. Selbst der potentielle Hitanwärter ‚No Matter What‘ ist nicht mehr als ein Sammelsurium vertrauter College-Rock-Standards. ‚Honesty Anyway‘ aus der EP QUATTRO FORMAGGI wird sogar noch einmal aufgewärmt. Unnütz zu sagen, daß es in Los Angeles mindestens 5.000 junge Bands gibt, die Dogstar locker an die nächste Wand spielen würden. Nur haben sie halt kein(en) K(e)anu.
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