Donots

Amplify The Good Times

Rock: Gute Zeiten made in Münsterland: Die fröhlich punkenden Donots retten den Spirit of '76.

Wir schreiben das Jahr 2002. Ganz Deutschland ist im Techno- und Dance-Wahn. Ganz Deutschland? Nein, ein kleines Dorf im ostwestfälisehen Nirgendwo hält die staubige Fahne des Punkrock hoch, so als würde es modische Strömungen und Trends nicht geben. Schon zum dritten Mal schaffen es die fünf Landeier, über die Dauer eines kompletten Albums zu überzeugen – sprich jede Menge Spaß zu haben und den auch überzeugend rüberzubringen. Mit ungestümen kleinen Punkrock-Ditties, die auf sägende Gitarren, eine treibende Rhythmussektion und ausgefeilte Melodien setzen. Hinter den energiereichen Nummern des Gespanns stecken in erster Linie richtig gute Songs – leicht melancholisch, stark melodienvertiebt und ultra-eingängig. Das ist die perfekte Mischung aus durchgetretenem Gaspedal und ambitioniertem Songwriting. Denn dass die Donots ihre Instrumente und ihren Job beherrschen, daran lässt AMPLIFY THE GOOD TIMES überhaupt keinen Zweifel. Schon der Opener „Get Going“ ist der Klang gewordene Beweis dafür, dass gute Laune und grenzenloser Optimismus nicht zwangsläufig zu nervigen Plattitüden führen. Ingo und Co. schreiben einfach gute Songs. Etwa die schmachtende Ballade „Hours Away“, das rotzige „Friends“, das metallische „Rollercoaster“ oder das wavige „Worst Friend/ Best Enemy“. Pop, Punk, Metal. Alles ganz schnörkellos und charmant inszeniert, nie zu glatt, nie zu hart. Auch deutsche Bands können rocken. Zumindest wenn sie aus Ibbenbüren kommen, der Punkfestung im Münsterland.