Was exakt die 15-minütige Standing Ovation nach der Premiere in Cannes ausgelöst haben mag, läßt sich nach Sichtung von vonDon’t Come Knocking, der lange angekündigten zweiten Zusammenarbeit von Wim Wenders und Sam Shepard nach Paris. Texas, nicht so recht sagen. Es muß daran liegen, daß die Franzosen Wenders und Shepard einfach lieben. Denn der in wunderschöne Bilder gegossene Anti-Western über einen alternden Western-Star, der im Niemandsland von Montana sich selbst, vergangene Flammen und Kinder, von denen er noch nichts weiß, sucht, ist gefällig anzusehen, aber auch abgeschmackt ohne Ende. Anders als im thematisch ähnlich gelagerten Broken Flowers geht es hier nicht nur um einen selbstverliebten Antihelden, sondern auch um die bedingungslose Liebe Wenders zu seinen Bildern, denen er alles (Logik, Figurenzeichnung, Drama) unterordnet.

www.dontcomeknocking.com

Mit Sam Shepard. Jessica Lange, G. Macht u.a.