Duncan Sheik – Daylight
Wenn ein Singer oder Songwriter, der seine Samtstimme bereits auf mehreren Alben wunderbaren Softsongs angedeihen ließ, nun erklärt, er habe mit der neuen LP seine „persönliche Vorstellung von einem Rockalbum verwirklicht“, wird wohl niemand ernsthaft heftigste Brettgitarren-Duelle erwarten. Der Reiz von Daylight, in den USA bereits im letzten Jahr veröffentlicht, liegt ganz woanders: Duncan Sheik, der Wahl-New-Yorker aus South Carolina, kommt uns auf dem Nachfolger von Phantom Moon zwar immer noch als braver Folkie, gibt sich aber spürbar offener in der Wahl seiner Stilmittel – wovon die elf Tracks massiv profitieren. Die Streicher des London Session Orchestra gleichberechtigt neben elektrisch verstärkten Gitarren. Drumloops, sphärischen Synthesizern und Vocals, die auch mal mit einem Effektgerät anbandeln dürfen: Ungemein nuancenreich hat sich der smarte Amerikaner von Patrick Leonard produzieren lassen und sein Songwriting auf diese Weise in neue Dimensionen geführt. Eine Weiterentwicklung, deren Detailfülle sich erst nach mehrmaligem Durchhören zur Gänze erschließt.
www.duncansheik.com
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