Dwight Yoakam – BlameTheVain

Seine Beschimpfungen des „Nash-Trash-Bullsbits“, der konservativen Schlager-Auslegware aus der Countryhauptstadt Nashville vor gut 20 Jahren, waren legendär. Damals gehörte der in Kentucky geborene Dwight Yoakam neben Musikern wie Steve Earle und Randy Travis zu einer neuen Generation von Countrymusikern: Back ToThe Roots, ohne Schnickschnack. Songwriter. Geschichtenerzähler, erdig, aber keinesfalls unbedingt konservativ. Sein Debüt Suitars, Cadillacs & Holl-Billy Music war grandios. Cool der Mann, wie er auf der Bühne die Hüften schwang, mit einem Stetson auf dem Kopf, der das schüttere Haar bedeckte. Er war aber auch der lonely rider, der den Glam liebte und zur Exzentrik neigte. Ihn konnten alle lieben, die Country abseits von Nashville mochten, junge Cowpunk-und Alternative-Country-Fans, aber auch die Traditionalisten. Yoakam verkaufte fortan viele Platten, trat auch als Schauspieler und Regisseur in Erscheinung, wobei allerdings in den späten 90ern die Kraft seiner Songs ein wenig nachließ. Nun ist er beim Indie New West gelandet und zeigt sich frisch gestärkt. Erstmals von ihm selber produziert, hören wir ein Album voller klassischer Countrysongs, sparsam instrumentiert, im Dienste seiner immer noch beeindruckenden, „klassischen“ Stimme, mal zupackend rockig („Shell Remember“), mal Richtung „Rockabilly“ wie in „I’ll pretend“, das an Johnny Cashs „I Walk The Line“ erinnert, mal balladesk („The Last Heart In Line“) und anrührend [„Just Passin‘ Time“). Da haben sogar lustige Synthiespielereien (She’ll Remember“) ihren Platz. Gut, daß Dwight Yoakam wieder da ist – wir ziehen unseren Stetson.

>>>www.dwightyoakam.com