Eagles

One Of These Nights

Elektra (Warner)

„One Of These Nights“, der Song, der den Weg in die Hitparaden schon gefunden hat und als Single-Auskopplung auf dem Markt ist, ist wohl mit der beste und eingängigste Titel auf ihrer 4. LP. Don Felder, seit „On The Border“ neuer Gitarrist bei den Eagles, gibt hier gleich einen guten Einblick in sein Können. Don Henley dazwischen mit einer äußerst hohen funky Stimme. „Too Many Hands“ kann einen schon mitreißen, wenn Don Felder und Glenn Frey sich ein Frage-und-Antwort-Spiel auf ihren Gitarren liefern. Den breiten Rhythmus-Teppich schafft Don Henley mit seinen Tablas. „Hollywood Waltz“ ist mehr für die ruhigen Gemüter, wie der Titel schon sagt „Waltz“! „Journey Of The Sorcerer“, der Zauberer David Bromberg an der Fiddle durchzieht musikalisch die verschiedenen Kontinente, getragen und aufgebauscht von dem Royal Martian Orchestra. Auf der zweiten Seite überwiegen die langsamen, um nicht zu sagen langweiligen, Stücke. Von „I Wish You Peace“ über „Lyin‘ Eyes“ bis zu „Take 1t To The Limit“. In „Visions“ bringt Don Felder endlich wieder einen Schuß Rock ins allzu Orchestrale und Chorale. „After The Thrill Is Gone“ ist als beachtenswert zu erwähnen, eine langsame dufte Rhythm & Blues-Nummer, natürlich mit Don an der Lead-Gitarre. Mit diesem, für meine Begriffe für die Gruppe unpassenden und zu breit angelegten Orchester-Sound, können sich die Eagles wohl nicht mehr allzu hoch in die Lüfte schwingen. Schade! Man könnte meinen, dies deute sich auf dem Cover schon an: Ein mit viel Federn geschmücktes Skelett eines Stierkopfes. Von dem „Adler“ nicht mehr viel in Sicht – so auch die Scheibe.