Emerson, Lake & Palmer – Love Beach
Der Weg zurück zur 3-Mann-Formation – Symphonieorchester und Chor ade – bedeutet für ELP und ihr neues Album den Weg hin zur intensiven Rockmusik. Soweit sinngemäß die Werbung der Plattenfirma, in der man allerdings das Wort „intensiv“ abschwächen müßte, denn von einer herkömmlichen Rockband sind ELP doch immer noch ein Stück entfernt. Trotzdem verdient das Bemühen der Band, sich vom Gigantischen zu lösen, Beachtung, und das vor allem, weil „Love Beach“ einige rundweg gelungene Songs enthält: „All I Want Is You“, „Love Beach“ oder „The Gambler“. Daß diese Songs nicht die Qualitäten früherer Paradestücke wie „Lucky Man“ oder „Knife Edge“ erreichen, ist dabei unwichtig und im übrigen nicht unerheblich auf reichlich deplaciertes Ausblenden zurückzuführen. Das Vorhaben, kurze Stücke zu präsentieren, hat hier der Mann am Mischpult wohl ziemlich engstirnig aufgefaßt.
Rundum gelungen erscheint auch ELP’s Bearbeitung des Finales der 1954 für den Gitarristen Andres Segovia komponierten „Fantasia Para Un Gentilhombre“, nach dem „Cocierto De Aranjuez“ das bekannteste Werk des Spaniers Joaquin Rodrigo. Weniger überzeugend klingt hingegen Plattenseite zwei, die recht konzeptionslos und uninspiriert dahinplätschert und ELP eher wieder auf Kollisionskurs mit dem Bombast zeigt. Und daß es sich denn dabei um ein zwanzigminütiges Werk des Titels „Memoirs Of An Officer And Gentleman“ handelt, also um ein Großprojekt, läßt erahnen, daß ELP stark davon abhängen, wieviel sie sich vornehmen. Weniger ist oft mehr – siehe und höre Seite eins, die eine in den letzten Jahren vernachläßigte Stärke der Band, nämlich Greg Lake’s Gesang, angenehm in den Vordergrund schiebt. 3(nur für Seite 1)