Eternal – Eternal
CHRYSALIS/EMI ELECTROLA
Ah. Uuh. Ooooh. Baby. Yeah. Sie ahnen es schon: Hier kommt wieder ein Tonträger, der uns vorgaukelt, das Leben bestünde nur aus Seide und Satin, aus schmiegen, fließen und gleiten. Und wieder wollen wir das gerne glauben. Seit 1992 sind Eternal Englands bzw. Europas erfolgreichstes Gegenstück zu den TLCs und En Vogues der USA, und wie letztere haben sie auch mit dem sukzessiven Schwund zu kämpfen. Aus Vieren wurden Drei, und jetzt sind es nur noch die Schwestern Easther und Vernie Bennett, die sich die Wattebäusche zurollen. Natürlich lässt sich mit zwei Stimmen nicht mehr ganz so hinreißend in- und durcheinander gleiten, trotzdem ist das Zusammenspiel zentrales Moment der stimmlichen Performance. Dazu wird, wenn es an Quantität fehlt, halt etwas verdoppelt. Die Produktion aus sechs verschiedenen und übrigens durchgängig USamerikanischen Händen ist natürlich fett und transparent, wirkt in Post-Missy Elliott-Zeiten jedoch etwas altbacken. Das jedoch ist nicht Eternals größtes Problem, vielmehr, dass hier songtechnisch – und darum geht es in diesem Genre ganz besonders – nicht gerade die Sterne am Himmel funkeln, sondern, von zwei Ausnahmen abgesehen, die Platte ohne Drama und Funk so spannungsarm vorsieh hinmoduliert, dass von den Füßen schon leichtes Schnarchen zu hören ist. Dazu passend gibt es ein vollständig jugendfreies (schließlich wurden Eternal schon mal von Papst eingeladen) Themenspektrum zwischen „Pillow Talk“ und „Missing You“, vorausgesetzt natürlich, die männlichen Adressaten halten sich an das Grundgebot „Treat Me Like A Lady“. Und das, meine lieben Audio-Voyeure, ist natürlich Ehrensache.
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