Ezra Furman
GOODBYE SMALL HEAD
Bella Union/Rough Trade (VÖ: 16.5.)
Was kommt hinter der nächsten Kurve? Garagen-Prog-Pop mit dem Fuß auf dem Gaspedal.
Lautes Keuchen, erschöpftes Auflachen, ein „Okay“. So endet GOODBYE SMALL HEAD. Ezra Furman hat sich verausgabt. Stimmlich, emotional. Auf dieser Platte geht es viel um Kontrollverlust – durch physische Fehlfunktionen, gesellschaftliche Verhältnisse, einen unberechenbaren Fahrer. Und wer könnte die dazugehörige Dringlichkeit besser transportieren als die markante Stimme Furmans?
Dabei ist GOODBYE SMALL HEAD kein gehetzter Garagen-Punk-Ritt wie das Vor-Vorgängeralbum TWELVE NUDES. Furman und Band gönnen sich ein Streichquartett, das „Grand Mal“ oder „A World Of Love And Care“ cinematische Grandezza verleiht. Dazwischen: Ruhiges wie der akustisch schunkelnde „Veil Song“ oder auch gedämpft köchelnder Synthie-Rock namens „Submission“.
Der knarzige Rock‘n‘Roll-Geist und die bebenden Gefühle reisen stets mit, können plötzlich ins Steuer greifen und aufs Gaspedal drücken, notfalls mit Breakbeats. Lyrisch ist das unverblümt, wenig poetisch, es muss halt raus. Aber anders als in „Jump Out“ kommt nicht das Bedürfnis auf, die Autotür aufzureißen. Die Spritztour ist spannend, man will wissen, was hinter der nächsten Kurve wartet.
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