Fandango :: Kinostart: 30.3.

Ein DJ, der auf blind macht, weil er sich nicht mehr einmischen will. Ein Möchtegern-Model, das keine Jobs bekommt, weil sie zu klein ist. Ein knallharter Clubbesitzer mit Unterwelt-Connections, der nur bei seiner Freundin schwach wird. Ihre Gemeinsamkeit; die ewige Party, gefeiert in allen Clubs der Stadt – eine Parallelwelt mit eigenen Gesetzen, in der alles schöner, gestylter und hohler ist. Für das Trio infernal ist allerdings das Ende der Fahnenstange erreicht, das Leben so absurd beschleunigt, dass sie im Auge des Hurrikans, beim absoluten Stillstand angekommen sind. Eine packende Grundidee für eine Abrechnung mit der Rave- und Clubkultur der 90er und ein ernst zu nehmender Film über das Älterwerden in einer Welt, in der nur Jugend etwas gilt. Absolut aufregend hat Matthias Glasner das umgesetzt, mit sogartigen Bildern von Sonja Rom und einem grandiosen Score von Terranova – download foryou.FIGHTCLUB-style. Aber FANDANGO hat auch ein zweites Gesicht – das eines coolen Designerkrimis mit eingebauter Lovestory- und da funktioniert er weniger gut, weil man nicht reinkommen will in die Story und weil man sich nicht verlieben kann in das von Nicolette Krebitz gespielte Model: Die will nämlich stets noch lässiger sein als der Film und bleibt einfach nur zickig und hysterisch. Das Paradoxe ist aber, dass seine Mängel diesem irrwitzigen Abgesang auf die Vollgas-Generation gut zu Gesicht stehen, sie wirken wie eine Reflektion der Hyper-Exposition: alles nur Pose, kein Inhalt, kein Sinn. Willkommen also zum ersten deutschen Film des neuen Jahrtausends. So kann es weitergehen.

Start:30.3.