Fenster

Emocean

Morr Music/Indigo VÖ: 4. September 2015

Mit dem Space-Rock der Berliner Band hebt man ab zu einer Reise auf dem fliegenden Flokati.

Tja, auch in fluffig-flockigen Folkrockbands schlummert der Drang zu höheren Weihen. Fenster, die ihre Songs bislang gern im Verbund mit spinnerten Kurzfilmen in der Regie von Bandgründerin JJ Weihl in die Welt hinausschickten, haben sich nun an ein abendfüllendes Filmwerk gewagt.

Der Film „Emocean“ handelt von der Berliner Band selbst, die in eine andere Dimension befördert wird. Auf dem dazugehörigen Soundtrack, EMOCEAN, fällt Fenster dann aber nicht viel mehr ein, als die Geschichte mit den erwartbaren Klängen zwischen New-Age-Gewaber und Space Rock zu vertonen. Die elf Tracks klingen großartig schwammig, schwer drogeninduziert und bisweilen wie unter Wasser aufgenommen. Doch – das Drehbuch hat es vermutlich so gewollt – wabern und wogen und wallen sie halt auch allzu oft ziellos dahin. Das wundervoll verhuschte „Memories“ ist einer der wenigen Songs, die im Gedächtnis bleiben, das funky drängende „Off The Chain“ eine weitere Ausnahme.

Aber so muss man EMOCEAN nicht hören, sondern eher als Trip in eine ferne Unschärfe, als Reise durch diffuse Flauschigkeit auf einem fliegenden Flokati. So, und jetzt reich diesen Joint endlich weiter!