Fleetwood Mac :: Tusk
Viel Geld, viel Arbeit, viel Promotion und viel Verpakkung. Zwei Schallplatten, die in fünf Hüllen stecken. Ein neues Doppelalbum von Verpackungskünstler Christo? Nein, ein neues Doppelalbum von Warner Bros, und Fleetwood Mac.
Es gibt ’ne Theorie, daß Fleetwood Mac mit „Tusk“ „Saturday Night Fever“ in den Verkaufszahlen schlagen wollen und deshalb ein Doppelalbum und soviel Tamtam gemacht wurde. Die Theorie klingt gut, denn „Tusk“ als einfache LP mit den besten Stücken der jetzt erschienenen Doppel-LP wäre ein hervorragendes Album, „Rumours“ ebenbürtig, und das muß doch auch dem klugen Mick Fleetwood aufgefallen sein, oder?
Battle of the giants: einer verkauft vierzehn Millionen, der nächste verkauft zwanzig Millionen, also muß nun einer fünfundzwanzig Millionen verkaufen. Wachstum, oder wir gehen unter! Reißt die Ölquellen auf, denn wir brauchen Fleetwood Mac-Platten! Aber lassen wir das…
Wenn man den Füllschrott beiseite räumt, enthält „Tusk“ sehr schöne Stücke,eingetaucht in die berühmte Fleetwood Mac-Magie, die man nicht mehr vorzustellen braucht. Die Gruppe hat sich einige stilistische Experimente einfallen lassen, die ganz reizvoll sind, aber hauptsächlich setzt sie auf bewährte Zutaten. Was ok. ist, denn der FM-Sound ist noch nicht verbraucht. Aber nach fast jedem guten Song ein Stückchen Langeweile, das nervt; auch der digital abgemischte, mit seltener Brillanz produzierte Sound kann nicht darüber hinwegtäuschen.
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