Franz Benton – Promises
Für einen Musiker, der mit seinem LP-Erstling einen Achtungserfolg erzielt hat, ist das zweite Album fast eine Art Offenbarungseid: Entweder er packt’s oder aber er verschwindet in der Versenkung. Franz Benton hat dementsprechend viel Arbeit in seine zweite LP investiert.
Die Maloche im englischen Studio von Produzent Wally Brill hat sich gelohnt: Der Wahl-Münchener Benton hat mit PROMISES einen riesigen Schritt nach vorne gemacht. Schon nach einem flüchtigen Durchhören wird klar: Diese Produktion hat internationalen Standard; vergessen ist die deutsche Liedermacher-(Un)-Herrlichkeit, Weichspüler-Sounds seines einstigen Mentors Chris de Burgh. Benton singt zwar immer noch leidenschaftlich gern butterweiche Balladen („She’s Mine“ und „Is It You“ gehören sicher zu den Höhepunkten des Albums), aber er hat diesmal auch den Groove entdeckt. Und so tobt sich der einst verträumte Troubadour nun gar nicht ungelenk in Bläser-betonten Funk-Rhythmen aus („Talk To Me“) und watet so geschickt durch Mid-Tempo-Rock-Gefilde („Bloodshed“), daß man sich streckenweise gar an Police erinnert fühlt.
PROMISES demonstriert nicht zuletzt auch die Qualitäten des Songschreibers Benton: Wer sonst läßt schon eine sanfte Ballade („She’s Mine“) in einem Percussion-Feuerwerk enden…
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