Freddie Hubbard – Super Blue
Der Trompeter Freddie Hubbard aus Indianapolis stand eigentlich immer etwas im Schatten des großen Miles Davis, obwohl es gerade Miles war, der Freddie Anfang der sechziger Jahre seinen ersten Schallplattenvertrag vermittelte. Heute sind beide gleichermaßen populär, und Hubbard verkauft sogar mittlerweile mehr Platten. Freddie konnte sich allerdings nie so richtig von Swing und Bop lossagen, während Miles Davis doch immer mehr zum Orientierungspunkt für den Jazz-Rock wurde. Und da es im Jazz oft ums Überleben geht, ist es auch nicht verwunderlich, daß Freddie Hubbard immer wieder sein Talent anderen Musiker bei Schallplattenaufnahmen zur Verfügung stellte. So wird ihm doch hin und wieder eine gewisse Konsequenz abgesprochen, obwohl es gerade bei improvisierter Musik an der Tagesordnung steht, daß sich Musiker gegenseitig aushelfen.
Um es vorweg zu nehmen: Freddie Hubbards aktuelles Album ist ausgezeichnet, obwohl es stilistisch nicht gerade klar zu definieren ist. Da gibt es Anklänge an Jazzrock, manchmal hat die Musik fast einen leichten Muße-Charakter, dann wird der Zuhörer wieder mit einem dahineilenden Bop versöhnt. Vielleicht braucht es Freddie Hubbard auch nicht, daß man ihn stilistisch einordnet. Denn das was er auf der Trompete bläst, ist hundertprozentig er, trägt seine unverkennbare Persönlichkeit. Sein lyrischer Vortragsstil hat viel Ausdruck und klingt echt. Die Musik wird nicht lieblos heruntergespielt , die Improvisationen sind keine Pflichtübung, sondern kommen gefühlsmäßig aus der Tiefe einer Empfindung, seiner eigenen Empfindung. Und muß man sich musikalisch festlegen, um seiner Persönlichkeit freien Lauf zu lassen?
Bliebe noch zu erwähnen, wer Hubbart bei dieser Platte geholfen hat: Hubert Laws spielt verschiedene Flöten, Joe Henderson bläst Tenorsax, Ron Carter bedient den Baß, Jack De-Johnette sitzt am Schlagzeug und Kenny Baron spielt Keaboards.
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