Freedy Johnston – Blue Days Black Nights
Nein, ein Mann für die breite Masse wird Freedy Johnston mit Sicherheit nie werden. Dazu ist sein melancholischer Neo-Folkrock zu spröde und sperrig, sind seine Texte viel zu weit vom üblichen Lovey-Dovey-Einerlei entfernt. Der Singer/Songwriter aus Kinsley in Kansas präsentiert sich auch auf BLUE DAYS BLACK NIGHTS wieder als Ritter von der traurigen Gestalt, als weltfremder Träumer, der mit dem Durchschnittsbürger nichts gemein hat. Er verkörpert einen zur Depression neigenden Hansguckindieluft, der im echten Leben nicht klarkommt und deshalb gern in Phantasiewelten flieht. Im Opener „Underwater Life“ etwa fabuliert er in wunderschönen Bildern von einem Paradies unter Wasser. In „The Farthest Lights“ erzählt er anrührend von einem liebeskranken Sterngucker, der seinen Blick in die Weiten des Kosmos schweifen lässt, auf der Suche nach einer besseren Welt. „Moving On A Holiday“ handelt von einem rastlosen Gesellen, der nirgends hingehört und sich nichts sehnlicher wünscht als eine Heimat, Und „Until The Sun Comes Back Again“ ist einem Nachtmenschen gewidmet, der sich nur im Dunkeln wohlfühlt, der das Tageslicht scheut, weil er es mit den harten Anforderungen des Alltags gleichsetzt.T. Bone Burnett (Bruce Cockburn.Wendy Matthews, Sam Phillips) war genau der richtige Produzent für diese brillant geschriebenen Geschichten von Verlorenheit, Liebesqual und Entwurzelung. Er hat Johnston einen balladesken Halbakustik-Sound verpasst, der Herz und Hirn gleichermaßen anspricht.
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