Geoffrey Oryema – Exile
Der 37jährige Oryema mußte sein Heimatland Uganda verlassen, als sein Vater, ein Politiker, von Idi Amins Terror-Regime ermordet wurde. Heute lebt er im Weltmusik-Schmelzfiegel Paris. EXILE wurde von Brian Eno produziert und ist auf Peter Gabriels Label Real World erschienen. Da beide auch Background-Gesang beigesteuert haben, ist das Album gleichzeitig ein Pflichtkauf für jeden Anhänger von Gobriel und Eno. Oryema spielt Kalimba, afrikanische Harfe, Percussion und akustische Gitarre; seine hohe, sanfte Stimme und der weiche, geradezu hypnotisch einlullende Sound lassen nicht erkennen, daß es sich bei seinen Kompositionen (Texte in Suaheli und Acoli, mit ein bißchen Englisch hier und da) um Protestsongs handelt. Oryema ist eindeutig kein eingefleischter Traditionalist, sondern bedient sich auch westlicher Quellen: „Land Of Anaka“, für das Eno als Co-Autor zeichnet, verbreitet, untermalt von einer Folk-Gitarre, eine melancholische Stimmung, die an den frühen Leonard Cohen erinnert. Und „Ye Ye Ye“ hat mit elektrischer Blues-Gitarre und Gabriels Orgel über einem federnden afrikanischen Rhythmus sogar Single-Potential. Dieses Album bietet nicht die tiefschürfendste Musik im Katalog von Real World, ist aber eingängig und sehr angenehm zu hören.
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