Geowulf

Great Big Blue

37 Adventures /[PIAS] Coop/Rough Trade

Don’t call it „Dream Pop“: Das Debütalbum der gebürtigen Australier ist ein Potpourri aus Traum und Alltag.

Genau genommen ist Geowulfs erstes Ausrufezeichen, die Single „Saltwater“, eine Reminiszenz an den gleichnamigen Beach-House-Song von 2006. Was bei Beach House damals wie eine Songskizze aufs Debüt gepackt wurde, haben Sängerin Star Kendrick und Gitarrist Toma Banjanin in ihrer Version zur perfekten Dream-Pop-Hymne durchkomponiert. Dream Pop?! Gegen diese Kategorisierung haben die Australier etwas einzuwenden. „Beachy Pop“ würde, wenn es nach ihnen ginge, viel eher passen. Und in der Tat, in vielen Songs holen sich die beiden – mittlerweile wohnhaft im eher grauen London – ihre Heimat musikalisch zurück.

Ihre Melodien lassen an Sommer, Strand und Meeresrauschen denken, oft ein wenig zu cheesy, aber das ist schon okay, man darf mal schwelgen. Am schönsten trifft Traum auf Realität im Stück „Drink Too Much“. Wie eine verblasste Erinnerung an den letzten Suff schimmern die Gitarren und Effekte, die Sprache aber ist so klar wie nach einer Nacht in der Ausnüchterungszelle: „Cause I get myself in trouble when I drink too much, think too much.“ Der gedankenversunkene Einsiedler inmitten der modernen Großstadt, er wird von Geowulf sehr gut in Szene gesetzt. Doch ein paar Ecken und Kanten könnten die zwei ruhig noch vertragen.

 Klingt wie: Mazzy Star: SHE HANGS BRIGHTLY (1990) / Beach House: TEEN DREAM  (2010) / Giantree: WE ALL YELL (2012)

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