Giant Sand – Valley Of Rain/Ballad Of A Thin Line Man

Howe Gelb hätte für die 8oer Jahre das bedeuten können, was Bob Dylan für die protestbewegten 6oer war: ein ebenso glaubwürdiger wie massentauglicher Songwriter. Talent und Potential sind bei Gelb, der noch heute ganz Europa mit seiner Kultband Giant Sand bereist, vorhanden. Bestes Beispiel: die beiden ersten Giant Sand-Alben VALLEY OF RAIN und BALLAD OF ATHIN LINE MAN, die jetzt zusammen auf einem Silberling erhältlich sind. Brüchige, metaphernschwere und faszinierende Oden wie „Curse Of AThousand Flames“,“October Anywhere“, „Death, Dying And Channel 5″,“Desperate Man“,“Graveyard“oder“A Hard Man Get To Know“ spiegelten nicht unbedingt das Lebensgefühl von Millionen wider, sondern nur das eines kleinen Kreises intellektueller Alternative-Rock-Interessierter. Der Wall-Of-Desert-Sound Giant Sands verhinderte also, daß Giant Sand dem breiteren Publikum bekannt wurden. Ein weiterer Stolperstein waren die vom Yuppie-üfestyle kontrollierten, materiell orientierten 80er. Und auch gegen die aufkommende Grunge-Armada aus Seattle konnte sich Howe Gelb nicht durchsetzen und blieb deshalb bis heute ein Geheimtip. Der Status als ewig verkannte Songwriter-KoryphäewiejenervonTim Buckley.Tim Hardin oder Nick Drake ist ihm allerdings jetzt schon sicher.