Eines haben sich die Briten von den Amerikanern abgeschaut. Dieses „Vom Tellerwäscher zum Millionär“-Ding klappt in Großbritannien mittlerweile ja auch ganz gut. Zumindest musikalisch. Schöpft doch der NME dort Woche für Woche neue Musikvirtuosen aus dem unendlich tiefen Pott mit Indie-Bands. Doch die obligatorischen Rahmenbedingungen müssen natürlich gegeben sein, immer gut: arme bis mittelmäßige Familienverhältnisse, tristes Vorstadtszenario, postpubertäreLebensweisheiten.Good Shoes erfüllen so ziemlich alle Punkte der eben beschriebenen Sachverhalte: Die beiden Brüder Rhys und Tom Jones gründen 2004 im Londoner Vorstadtbezirk Morden eine Band, haben damit erste lokale Erfolge, nehmen daraufhin zwei Freunde mit ins Boot und ergattern nach einer Single-Veröffentlichung einen Plattenvertrag beim Indie-Label Brille. Leider bestechen Good Shoes nicht mit innovativen Klängen, fabrizieren aber dennoch soliden Schrammel-Rockmittanzbodentauglichem Beat („The Photos On My Wall“), charmant-jugendlichen und zugleich realistischen Inhalten („Never Meant To Hurt You“ „Morden“), aber leider einem Hauch zu viel MaxTmo Park im Abgang. Straff geht’s durch’s DebütalbumTHiNK before you speak, die 14Songs (davon wurden bereits vier als Singles ausgekoppelt) nehmen uns nicht länger als 40 Minuten in Anspruch. Good Shoes haben in der Welt des schnelllebigen Musikbusiness durchaus ihre Daseinsberechtigung. Nur, haben sie auch die Ausdauer, um zu bestehen? Wir werden sehen.

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