Great Lake Swimmers – Bodies And Minds

Kanadier, die eine Platte in der Kirche einspielen? Klar, doch: die Cowboy Junkies und ihre Trinity Sessions. Falsch. Die Great Lake Swimmers um Sänger/Songwriter Tony Dekker aus Toronto sinds, deren Debütalbum schon mal mit „squaring the circie between Nick Drake, early Neil Young and Will Oldham “ beschrieben wurde, wahlweise auch als „The best Neil Young album since Neil Young’s best record“ oder als „Harvest covered by Sparklehorse“. So schön können Komplimente sein, vergiftete indes, denn diese Referenzen, einst durchaus beliebt, sind heute nur noch beliebig. Einen Euro für jeden, der „wie Neil Young“ klingt – und Ihr freundlicher Rezensent hätte sich längst zur Ruhe gesetzt. Gern im Laurel Canyon, wo Musik wie auf Bodies And Minds in den 60er Jahren so gern gemacht wurde: relaxt die Atmosphäre, sacht gezupft die akustischen, sanft mäandernd die elektrischen Gitarren, die folkrockigen, nicht anders als schlicht schön zu nennenden Songs von diskretem Schlagwerk akzentuiert, der Gesang so unaufgeregt wie frei von Manierismen. Die Titel verraten viel, wenn schon nicht alles: „Song For The Angels“. „When It Flows“. „Falling IntoThe Sky“. „Long Into The Evening‘. Aufgenommen wurden die elf Lieder in der St. Teresas Church in Ontario. Hätte auch eine von der Abendsonne in mildes Licht getauchte Veranda sein können. Korbsessel. Rotwein. Ein Klischee vielleicht, aber doch wahr: fühlt sich an wie Nachhausekommen.

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