Green On Red – Archives Vol. 1

In den mit seichten Sequencer-Harmonien und ekelhaften Hairband-Manierismen durchsetzten 80er Jahren waren Green On Red eine der löblichen musikalischen Alternativen. Die Band ausTucson/Arizona um das Kernduo Dan Stuart (g, voc) und Chuck Prophet (g), denen zeitweise auch Chris Cacavas angehörte, war der Prototyp des „Paisley Underground“, jener Art von angepsychten Gitarrenrock also, der seine Wurzeln gleichermaßen im Punk wie im traditionellen Country-Folk-Rock-Idiom hat. Green On Reds GAS FOOD LODGING von 1985 gehört zu den besten Alben der 8oer Jahre. Nach dem immer noch brillanten Album TOO MUCH FUN (1992) löste sich die Band dann auf. ARCHIVES VOL. 1, 5 Sterne, das von Dan Stuart höchstpersönlich zusammengestellt wurde, zeigt die Entwicklung der stilprägenden Band in den Jahren 1980 bis 1987 anhand von bislang unveröffentlichten Demos, Live-Aufnahmen und Radio-Sessions. Vom raren Song „Green On Red“- von der Vorläuferband Serfers – bis hin zum ’87er Demo „Paint Your Wagon.“ Chris Cacavas warf bereits 1989 das Handtuch bei Green On Red, um seine Solokarriere zu starten. Sein erstes Soloalbum CHRIS CACAVAS & JUNK YARD LOVE, 6 Sterne, (mit Steve Wynn als Produzent und Brett Gurewitz an den Reglern) liegt jetzt wieder vor – digital remasterd und mit fünf Bonus-Tracks versehen (Demos von Anfang 1988). Cacavas entschied sich solo für eine ebenso phantasie- wie druckvolle Variante des Neo-Gitarren-Rock, die auch neun Jahre später keine Spur von Patina angesetzt hat. Bereits damals wurde Cacavas‘ wichtigstes Kapital offenbar: der Mann ist in der Lage, durchgängig erstklassige Songs zu schreiben – und das mittlerweile seit mehr als zehn Jahren.