Grouper

Shade

Kranky/Cargo (VÖ: 22.10.)

ASMR-Folk und Ambient-Noise, angenehm kribbelnd, aber so flüchtig wie der Traum von letzter Nacht.

Der Musik von Liz Harris alias Grouper wohnt eine Spannung zwischen Intimität und Distanz inne. Oft hat man das Gefühl, einem sehr privaten Moment beizuwohnen, doch mehrere Schichten Voile-Vorhang oder eine Milchglasscheibe trennen Senderin und Empfänger-Gemeinde. So auch auf der 15 Jahre umspannenden Sammlung SHADE, deren örtliche und thematische Nähe zum Meer bereits in einigen Songtiteln steckt.

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Leiernd und eingehüllt in Drones und weißes Rauschen scheint „Followed The Ocean“ tatsächlich aus der Tiefe des Ozeans zu einem zu sprechen. Auch „Disordered Minds“ und „Basement Mix“ wehen verzerrt aus der Ferne herüber, gefühlt mehrfach von Tape zu Tape überspielt. Dagegen wirken „Unclean My Mind“ oder „The Way Her Hair Falls“ wie mit dem Handy eingefangene Momentaufnahmen auf der Akustikgitarre – verhuscht, tastend, noch im Entstehen begriffen.

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Doch obwohl man sich nahe dran fühlt, bleibt Harris’ ASMR-tauglicher Flüsterton kaum greifbar. So typisch die Introvertiertheit und auch das Gefühl des Flüchtigen für Groupers geisterhaften Dream- Folk sein mag, das zusammengewürfelte SHADE prägen sie besonders. Und so bleiben ein paar berückende Momente – vor allem das gezupfte Pale Interior – hängen. Der Rest löst sich schnell wieder in Luft auf, ähnlich dem Traum der letzten Nacht.

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