Gus Black – Autumn Days

Gus Black begeisterte bereits auf seinem letzten Album, uncivilized love, mit Songs, die weit mehr waren als Durchschnittsware. Der Singer/Songwriteraus L.A. besitzt ein untrügliches Gespür für leicht sentimental angehauchte Melodien und Geschichten, die trotz ihrer alltäglichen Themen nie gewöhnlich klingen. Und diesmal traut er sieh sogar noch mehrzu und spielte Autumn Days ohne die Hilfe eines Produzenten ein. Wie sicher er sich seiner Sache ist, wird schon mit dem Opener „Don’t Go Tellin“ deutlich, einer entspannten Akustik-Ballade, die perfekt auf die folgenden Songs einstimmt. Black läßt den Hörer näher an sich heran als jemals zuvor. Doch diese Intimität, auch herbeigeführt durch eine absolut ökonomische Instrumentierung, wirkt nie konstruiert. Und auch die dezente Melancholie, die sich wie ein roter Faden durch die meisten Stücke zieht, vom wundervoll aufbrausenden „Long Beach“ bis hin zum mit Streicher-Sounds verfeinerten Titelsong wirkt nie aufgesetzt. Man hört der Platte an, daß sie ohne Zeitdruck entstanden ist. Black hat ein Jahr in die Aufnahmen investiert und den Mittelweg zwischen Opulenz und Reduktion gefunden. Klang mancher Song auf dem Vorgänge leicht überfrachtet, so sitzt hier jeder Ton. Nicht zuletzt, weil es Gus Black versteht, die musikalische Spannung aufrechtzuerhalten. VÖ-.29.8.

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