Hagedorn – Miss Construction
„Ich hätte nichts dagegen, das ganze als Pop zu bezeichnen“, sagt Hagedorn selbst über sein Soloprojekt. Warum auch nicht,“Pop“ klingt gut und wer will nicht raus aus der Subszenen-Ghettoisierung? Der Kölner, der sonst in Diensten der Computerjockeys schicke House-Clubs rockt und beim Harvest-Label (Air Liquide) veröffentlicht, hat sich für seine Soloplatte das neue Label Oni-Tor in Stuttgart ausgesucht. Man setzt ja in der elektronischen Szene gerne auf mehrere Pferde, eins wird dabei schon durchkommen. Außerdem entkommt man so dem Cliquenvirus. Und der soll ja auch in Köln durchaus nicht nur positive Auswirkungen haben. Ob es wohl daran liegt, dass diese gut halbstündige Platte durchweg positive Auswirkungen hinterlässt? Hm, es liegt wohl eher daran, dass hier jemand nach den verschiedensten Geh- und Hörversuchen von Gitarrenrock über HipHop bis Experimental-Techno seine elektronische Spielwiese gefunden hat, die mit gerader Bass Drum unmissverständlich den Tanzboden ansteuert, aber trotzdem Sample-verspielt von Idee zu Idee flitzt, ohne aufdringlich den dicken Max zu machen. „Understatement-Electro-House, der etwas einfordert, sich aber nie schwülstig am Hosenbein reibt“, bringt es denn auch der Autor des Pressetextes sehr elegant auf den Punkt.
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