Hans Nieswandt – Lazer Muzik
Nach seinen Whirlpool-Mitstreitern Eric D. Clark und Justus Köhncke (im Duo Subtle Tease) steht nun auch Hans Nieswandt mit einem Solo-Album auf der Matte, das neugierig in die Zukunft lugt. Whirlpool reformierten House-Music und -Politik, Nieswandt reformiert Whirlpool im Alleingang. Das bedeutet nicht nur weitere Schritte auf dem langen Abschied der geraden Bass Drum, sondern eine Vielzahl von Entwürfen elektronischen Songwritings, die ihr Urheber schon in Zeiten als SPEX-Mastermind vor dem Volk diskutierte. LAZER MUZIK ist nun die Probe aufs Exempel.ein Vergnügungspark-im besten Sinne – kontemporären, digitalen Entertainments. Auf „Freaks, I See Life“ gibt’s coolen Sprechgesang, anderenorts („Hunky Funky Boogie Pt.l“) möchte man die Glitter Band im Verein mit Medicine Head begrüßen. Bei „Got Me Hot“ wummert der ßass wie auf einem funky Soul-Klasssiker (aber welchem?). Den Großteil der Anspielungen auf diesem Album wird man – Nieswandt sei’s gedankt – gar nicht erkennen können. Nichts ist langweiliger als die Ahnung, der Kampf um neue Musik sei entschieden und alle Fragen bereits geklärt. Eine Frage aber wird mit dieser CD dann doch beantwortet: Hans Nieswandt ist der Mann für die Pop-Songs im Trio Whirlpool. Wer eine Nummer wie „It’s Not Over“, eine Ballade über den tragischen Fußball-Briten David Beckham so Aztec-Camera-mäßig aus dem Ärmel schüttelt, gehört in die Charts.
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