Hans Unstern – Kratz dich raus
Vielleicht hat da einer ein ernsthaftes Problem. Vielleicht schlüpft er auch nur sehr überzeugend in eine Rolle. Wie auch immer: In seinen Liedern adaptiert Hans Unstern zwar Versatzstücke aus der Rockmusik, aber indem er Wortbedeutungen verschiebt, Silben leicht versetzt betont und musikalische Redundanzen allzu deutlich ausstellt, arbeitet er erfolgreich die Genregrenzen heraus und überschreitet sie im nächsten Moment: So entsteht zwischen dadaistischem Blödsinn und kafkaesker Selbstentblößung ein bisweilen seltsamer, mitunter anstrengender, aber jederzeit interessanter Art-Rock, der keine Hemmungen kennen will. Und voller Überzeugung immer wieder in Peinsamkeit abstürzt. Es ist ein Wagnis, aber das war es wert.
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