Harald Grosskopf & Eberhard Kranemann

Krautwerk

Bureau B/Indigo

Dieser Tribe heißt Westdeutschland: Ein Trip in die kosmisch-krautige Tanzmusik mit zwei Veteranen der elektronisch-esoterischen Sound-Erkundung.

Das Label Bureau B hat in den vergangenen Jahren auf Alben oft Musiker zu Paaren zusammengeführt, die auf dem Papier wie musikhistorische Halluzinationen wirkten: Conrad Schnitzler von Tangerine Dream spielte etwa mit dem Dub-Techno-Meister Pole, Malaria!s Gudrun Gut mit Fausts Hans-Joachim Irmler.

Kollaborationen, die meistens doch ein paar Jahrzehnte zu spät kamen, und eher das Morgen von gestern nacherzählen, als Neues zu kreieren. Hier treffen nun zwei aus der zweiten Reihe aufeinander: Harald Grosskopf, geboren 1949, spielte mit Klaus Schulze und Joachim Witt, wandte sich Mitte der 90er-Jahre dem Techno zu. Eberhard Kranemann, Jahrgang 1945, war 1970 als Cellist und Bassist Teil der Ursprungsbesetzung von Kraftwerk, später bei NEU!.

Beide sehen aus, als würden sie sich über Musical-Auftragsarbeiten des Theaters Lüneburg freuen. Ihre Musik funktioniert trotzdem ordentlich: Nix Neues unter der Sonne der alten BRD – „Midnight in Düsseldorf Berlin“ heißt der Opener tatsächlich, ein anderer dafür „Buddhatal“ – aber ihre angestaubten „kosmischen Musikvisionen für heute und morgen“, die die Plattenfirma verspricht, blühen hier noch mal voll auf. Das blubbert und synthesiert krautig und technoid vor sich hin, findet immer einen guten Groove und ist nie so unangenehm, dass man sofort auf Ho99o9 umschalten müsste, um klarzukommen. Alles richtig gemacht, doch schon!

 

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