Hardpan – Live

Ein Prinzip, das so bekannt wie bewährt ist: Respektable, das weite Feld zwischen mildem Folk und lindem Rock beackernde Songwriter tun sich zu einer – hüstel – „supergroup“ zusammen, der Kameraderie wegen, aber wohl auch, um mehr Lorbeer zu ernten, als ihnen womöglich allein vergönnt wäre. So war es einst bei Crosby, Stills. Nash & Young. So ist es neuerdings bei The Thorns aka Matthew Sweet, Shawn Mullins und Pete Droge und wohl auch bei Hardpan: Hinter diesem eher prosaischen Alias verbergen sich die Hochkaräter Chris Burroughs, Terry Lee Haie. Joseph Parsons und Todd Thibaud, die allesamt schon feine Alben mit – Sie ahnen es – milden Folk- und linden Rocksongsveröffentlicht haben. Ihr gemeinsames, mithilfe von reichlich Tequila entstandenes Debüt erschien im Juli 2002. Nun, da der Himmel weiß, ob und wann es je zu einem Nachfolgewerk kommen wird, darf man sich mit einem Mitschnitt ihres Konzertes im Bürgerhaus zu Böckingen trösten. Auf zwei CDs und einer DVD lässt sich nachhören und -sehen, wie sich das Quartett gut gelaunt durch herzerwärmendes Liedgut aus eigener Feder plus einen Fremdtitel (das gloriose „It Makes No Difference“ von The Band musiziert. Kleiner Wermutstropfen: Die Lokalzeitung schreibt, dass die Jungs als Zugaben „Heartbreak Hotel“ und „Come As You Are“ zelebrierten. Die hätten wir schon auch ganz gerne gehört. Dennoch ist live ein Genuss – nicht nur für unheilbare Nostalgiker.