Hauschka

PHILANTROPY

City Slang/Rough Trade (VÖ: 20.10.)

Manipulationen für den Think-Tank-Dancefloor: Avantgarde-Dance-Pop am präparierten Klavier.

Das wichtigste Utensil der Musik-Geschichte? Gaffer-Tape. Ohne Gaffer herrscht auf den Bühnen Chaos, ist ein Tonstudio nicht zu betreiben. Gaffer markiert, Gaffer hält zusammen, was auseinanderfliegen würde. Gaffer-Tape ist der Kitt der Rock- und Popmusik. Wie es sich für einen Klangforscher und neuerdings Oscar-Preisträger gehört, denkt Volker Bertelmann das Material weiter.

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Der Mann, der sich Hauschka nennt, nutzt Gaffer, um seinem Piano die Schwingungen auszutreiben. Er manipuliert die Maschine namens Klavier, macht aus Tönen, die stehen bleiben, einen Klang zwischen Ton, Material und Perkussion – und erschafft damit den Sound von PHILANTHROPY: einen melodischrhythmischer Minimalismus, dem Ordnung und Struktur zugrunde liegt. Diese Musik eignet sich zum Tanzen, auch weil die Organisation von Techno bei Hauschka eine große Rolle spielt; bei einigen Tracks ist zudem Samuli Kosminen von der isländischen Gruppe Múm als Drummer zu hören.

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Der Hauschka-Sound lässt sich aber auch mit viel Freude theoretisch zerlegen, die These des Chef-Minimalisten Steve Reich im Hinterkopf, nach der die kleinsten Verschiebungen die größten Effekte erzielen. PHILANTHROPY ist die erste Platte des Düsseldorfers nach dem Oscar-Gewinn für den Soundtrack von „Im Westen nichts Neues“. Aufmerksamkeit ist ihm also gewiss. Und Bertelmann nutzt die Gunst der Stunde, indem er den Hauschka-Markenkern stärkt.

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