Heavy Trash – Going Way Out With Heavy Trash
Wenn sich dervom wilden Bluesrock-Affen gebissene Jon Spencer mit dem von der Psychobilly-Tarantel gestochenen Matt Verta-Ray (sowohl ex-Madder Rose als auch ex-Speedball Baby) paart, dann kommt genau das dabei raus, was schon nach ihrem ersten Liebesspiel auf den Geburtstisch klatschte: ein ungenierter Treibauf, dem seine geistigen Großväter Hank Williams, Bill Haley und Lux Interior sogleich rustikal auf den gar nicht mal so weichen Babyarsch klopfen. Als erste Amtshandlung vollzieht der Rotzlöffel einen Kniefall vor der Seniorengeneration, derer mit dem „I Walk The Line“-Riff in „That Ain’t Right“, der „Wild Thing“-Referenz in „Way Out“ und dem „California Sun“-„Surnmertime Blues“-„I Want You So Hard“-Hybriden „Crazy Pritty Baby“ Tribut zollt- passender programmatischer Name ja für den kleinen Rockerracker. Doch der Fluch der späten Geburt ereilt auch das Zweitwerk von Spencers Zweitband: es wird aufgrund naturgegebener mangelnder Originalität immer im Schatten seines älteren, vor zwei Jahren erschienenen Bruders-und vor allem der kompletten Blues-Explosion-Sippschaft stehen. Neue Fans dürfte Spencer mit diesem Album also nicht gewinnen, alte aber allemal freigebig beglücken alleine schon Dank der Beibehaltung des überdrehten Echo-Effekts auf seiner Wolfsrudelstimme, zwingend nachvollziehbarer Songzeilen wie „I wanna suck my brain outta my eyeball“ und dem Spoken-Word-Beitrag „You Can’t Win“, dessen quintessenzielle Aussage „Be-Bop-A-Lula“ ist. Nuff said.
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