Her Space Holiday – Manic Expressive :: Elektro-Pop
Wer nach den molligen Gitarrenakkorden, die auf dem Debüt HOME IS WHERE YOU HANG YOURSELF ihre Bahnen zogen, trachtet, wird hier lange suchen. Marc Bianchi hat sein Instrumentarium auf den Kopf gestellt. Beim Intro fühlt man sich als stiller Zuhörer einer Kammerorchesterprobe. Geigen und Celli schweben in Zeitlupe durch den Raum, bis im Hintergrund ganz leise eine Trompete einsetzt. Wer sich an die majestätischen Orchesterarrangements von Mercury Rev erinnert, kommt der Sache auf die Spur. In „Lydia“ wird dann die Rhythmusabteilung angeworfen, ganz softe Drumpattern aus dem Computer, die wie von Geisterhand umherschwirren. Dazu singt der schüchterne Brillenträger mit größtmöglicher Nonchalence. Keyboardtöne surren ohne Bodenhaftung umher, ohne anzuecken; ganz nach dem Motto: Nur nicht weh tun, immer schön abfedern und nochmal schwingen. Zu dieser Musik lässt sich schwerlich Zeitung lesen, weil man immer wieder wegdöst und gedankenverloren durch die Gegend starrt, während ein Song nach dem anderen vorüberdriftet.
www.herspaceholiday.com
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