Hugo Race & True Spirit – Last Frontier
Aus, Schluß, vorbei, es langt! So geschehen im Fall Hugo Race. Übersättigung, zu viele bärbeißige Bluesrunden mit Augenringen. Irgendwann ist der Bedarf gestillt. Das Gelebte verkommt zur Pose, der Effekt ist Gähnen. Das kann ganz schnell passieren. Eben noch Held zahlreicher Barbesuche, im nächsten Moment schon vergessen und verkauft. Nicht die besten Voraussetzungen für eine Lobeshymne. Der Rezensent sträubt sich, will nicht, und sagt dann doch zu. Und erlebt sein blaues Wunder, denn seine vorgefertigte Meinung wird über den Haufen geworfen. War CHEMICAL WED-DING noch der fehlgeschlagene Versuch, das Blues-Gerüst mit Industrial-Tönen aufzubrechen, so hat sich auf LAST FRONTIER, dem neunten Album des rastlosen Australiers, das richtige Timing aus entspannter Desert-Einöde und fast schon hypnotischer Großstadt-Trancestimmung eingestellt. Die Songs sind in sich schlüssig, der Spannungsbogen stimmt. Hugos Gesang kommt nicht mehr so pathetisch aufgesetzt daher, und die ausgefallene Instrumentierung mitsamt Hammond-OrgelJheremin, Trompeten, Cello, aller Art Percussion und Sample-Technik sorgt für eine breite Klangpalette. In dieser Form erinnert Race gar an die glorreichen Red Red Meat. Schön, dal? man seine Vorurteile manchmal in solcher Vollendung vor den Latz geballert bekommt. Danke Glitterhouse, danke Hugo.
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