Iain Matthews – Excerpts From Swine Lake

Comeback eines Veteranen? Wie man’s nimmt: Zwar geizte Iain Matthews auch in den letzten Jahren nicht mit Veröffentlichungen (in den drei Jahren vor der 1997er Plattenpause war Matthews immerhin an fünf Alben maßgeblich beteiligt); doch der große Wurf blieb immer sechs Songs weit entfernt. Obwohl einige Stücke des Wahl-Texaners so klangen, als hätte der große Townes Van Zandt sie geschrieben. Andere brachten mit grausiger Langeweile die Longplay-Unternehmungen regelmäßig zum Einsturz. Nun hat lain Matthews bei den Roots-Rock-Recken von „Blue Rose“ eine neue Heimat gefunden und scheint sich dort recht wohl zufühlen. Immer noch schiebt er, etwa mit „Cave In“, einen Zahnziehenden Nerver voran, bevor er, etwa mit „Heroes“, „Even If It Kills Me“ und „Sight Unseen“ selbst die größten Skeptiker wieder zu Versöhnungstränen rührt – drei zu eins für den schönsten Song sozusagen. Aber insgesamt erreicht EXCERPTS FROM SWINE LAKE eine Geschlossenheit und Klasse, wie man sie bei Matthews seit den 7oern vermißt hat. Während er mit „Plainsong“ seine Verbindungen zu den britischen Folkwurzeln pflegt, ist das ehemalige Fairport Convention-Mitglied nicht nur mit seinem jüngsten Solo-Werk fast völlig in den Traditionen amerikanischer Roots-Musik aufgegangen. Kleine Reminiszenzen an Brit-Folk (wie das abschließende acapella-Stück „Break A Window, Break A Heart“) bleiben erhalten und verfeinern die nach Cowboy-Art folkende Platte zu einer leckeren Brotzeit.