In & Out

Eine Woche vor seiner Hochzeit mit einer Kollegin wird der Kleinstadtlehrer Brackett von einem ehemaligen Schüler als Homosexueller geoutet – ohne daß der sich jemals über seine sexuelle Orientierung klar geworden wäre: Irgendwie schien es ihm immer natürlich, daß er drei Jahre verlobt war und in dieser Zeit niemals Sex hatte. Doch jetzt heißt es Farbe bekennen: vor seinen gutbürgerlichen Eltern, vor seinen Freunden, vor der Flut von Reportern, die über das kleine Städtchen herfallen und natürlich vor der Verlobten, die die Welt nicht mehr versteht. Das klingt nicht allzu originell, entwickelt sich aber zu einem hinreißend hintergründigen Spaß. Vor allem Kevin Kline begeistert als sympathischer Jedermann, der sich schließlich seine Homosexualität eingestehen muß. Aber auch die Nebendarsteller-allen voran Tom Selleck, dessen Kußszene mit Kline jetzt schon Kinogeschichte ist – überzeugen. Anders als „Der bewegte Mann“ oder „Birdcage“ ist IN & OUT kein herablassender Zoobesuch, bei dem man sich über Tunten-Klischees auf den Schenkel schlägt Gelacht wird nicht über die Trinen, sondern die Heuchler, die sich immer noch über Schwulsein belustigen.