Insisters – Moderne Zeiten
Frauenbands sind auch heute noch immer nicht die Regel im Rockbiz. Schade und doch kaum verwunderlich. Männermacht und Dominanz sind im Rockgeschäft wohl selten stark. Erst seit knapp zwei Jahren kommt das Bild ins Wanken, wenn auch eher vorsichtig. Frauen haben in dieser Zeit Musik für sich entdeckt. Manche spielen nur für Frauen, andere auch für Männer. Die Insisters gehören zu den letzteren, sind keine Feministinnen, wollen das auch nicht sein, darf man ihren Texten Glauben schenken. Allenfalls emanzipiert werden sie sich nennen. Dazwischen liegen Welten, wohlgemerkt. Männer so zu akzeptieren, wie sie sich heute immer noch geben, ist meiner Ansicht nach ein Fehler. Für die Insisters nicht. Sie beteiligen Männer am Gesang, lassen sie produzieren und anderes mehr. Schade, aber immer noch verzeihlich. Schlimm wird’s erst, wenn sich die Musikerinnen Männermusik zum Vorbild nehmen. Auf Eigenständigkeit wird hier verzichtet. Völlig. Auf musikalischem Gebiet. Da wird nach Herzenslust der Reggae versucht, wie überflüssig, vor schrecklichen Gitarrensoli nicht zurückgeschreckt, altbackene Keyboards eingesetzt, die Studiotechnik von damals bemüht, damit alles bloß perfekt klingt. Ich denke, die Insisters haben den Anschluß verpaßt. Ihre Musik ist Stillstand. Die ansatzweisen neuen Klänge sind nun gar nicht überzeugend, wirken bemüht und aulgesetzt. Der Blick nach vorne fehlt. Heute sollte Musik für Morgen entstehen und keine von vorgestern. Textlich schwanken die Insisters zwischen deutsch und englisch. Warum, ist mir ein Rätsel. Das Englisch ist darüberhinaus dermaßen deutsch gefärbt, daß es nur noch peinlich wirkt.
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