Iron City Houserockers – Have A Good Time

Zugegeben, ich kannte diese Band auch nicht, obwohl sie schon 1979 ein Album namens LOVE’S SO TOUGH veröffentlicht hat. Doch seit ich HAVE A GOOD TIME kenne, hat sich mein Interesse für ICH schlagartig geändert, denn sie bieten genau das, was ich bei den letzten Alben von Graham Parker und besonders auch von Mink de Ville, mit denen die Houserockers am ehesten zu vergleichen sind, so schmerzlich vermißt habe. Ihr R&B ist noch genauso ungeschliffen und rauh, wie der, der frühen Parkerund de Ville-LPs. Kern der Gruppeist der Sänger/Songwriter/Gitarrist Joe Grushecky, der eine ähnlich gute Stimme wie Willy de Ville hat. Nur ist sein Organ noch eine Spur rauher/ausgekotzter. Wahrscheinlich gurgelt Grushecky morgens mit Reißnägeln. Die Band, bestehend aus Gil Snyder (p+voc), Ned E. Rankin (dr), Art Nardini (b), Marc Reisman (harm+voc), und Eddie Britt (g+voc), spielt einen sehr erdigen Rock mit Blueselementen. Unterstützt werden sie dabei unter anderem von der, .nicht ganz unbekannten‘ Ian Hunter, Mick Ronson und Ellen Foley, die, liebe Plattenfirma, übrigens nichts mit Kim Fowley zu tun hat, und nicht wie aui eurem Sticker aul der Platte mit „w“ geschrieben wird.

Außer Grusheckys Reibeisenstimme ist mir noch Marc Reismans Mundharmonicaspiel besonders positiv aufgefallen. Komponiert hat die Band alle Songs selbst und keiner der Songs ist, auch nach hartem Maßstab beurteilt, schwach. Ohne jeden Firlefanz produziert haben die Slimmer Twins (wer immer das auch sein mag) und Mick Ronson.

HAVE A GOOD TIME ist nicht nur eine sehr gut abgehende Platte, sondern auch ein passender Slogan für diese Art Musik – Rock zum Abfahren. Jetzt kann man nur noch sehnsüchtig darauf warten, daß die Band demnächst mal über den Teich kommt, um uns live von ihrem Können zu überzeugen.