Isaac Hayes
Black Moses
Stax/Concord/ Universal 5
Soul, R’n’B: Orchestrale Opulenz in zeitlupenhaften Soul gegossen Der im vergangenen Jahr im Alter von 66 Jahren verstorbene Isaac Hayes hat nicht nur bei der Entwicklung des Memphis Soul eine entscheidende Rolle gespielt. Mit seinem sonorem Vokalstil ebnete er Barry White und dessen Schlafzimmer-Hymnen den Weg, gab entscheidende Impulse für die Entwicklung des Philly-Soul und dessen massenkompatiblen Nachfolger Disco. Vor allem aber diente er seit den frühen 70er Jahren als gerne genutzte Sample-Quelle. Nicht zu vergessen, seine Pionierleistungen als „Godfather Of Rap“. Isaac Hayes als Universaltalent zwischen Komposition, Arrangement, Produktion und Interpretation war Ende der 60er Jahre der erste schwarze Superstar von internationalem Rang. Im November 1971 erschien das Album BLACK MOSES im ausklappbaren Cover – benannt nach einem Spitznamen von Hayes, der ihm seinerzeit Stax-Label-Executivc Dino Woodward verpasst hatte. Wie die im selben Jahr erschienene Vorgänger-LP, der internationale Soundtrack-Megaseller SHAFT, war BLACK MOSES ein Doppelalbum. Mit den 14 Songs griff Hayes die Formel auf auf, die er schon auf den vorangegangenen Alben HOT BUTTERED SOUL, THE ISAAC HAYES MOVEMENT und … TO BE CONTINUED anwandte: opulent inszenierte Coverversionen mehr oder minder bekannter Hits. Eine eigentlich erstaunliche Arbeitsweise für einen Musiker, der Sixties-Soul-Klassiker wie „Soul Man“ und „Hold On, I’m Comin“ co-komponiert hatte. Doch unter der Ägide von Isaac Hayes mutierten Songs von Kris Kristofferson („For The Good Times“), Curns Mayfield („Need To Belong Someone“, „Man’s Temptation“) sowie „(They Long To Be) Close To You“ und „i’ll Never Fall In Love Again“ von Burt Bacharach und Hai David zu großorchestrierten Soul-Elegien. „Man’s Temptation“ ist mit fast fünf Minuten Spielzeit das kürzestete, das Medley „Ike’s Rap IV / „A Brand New Me“ das längste Stück. „Music to get fucked by“ nannte das Isaac Hayes einmal sarkastisch. Schlicht selbst übertroffen hat sich der Meister mit dem im Original von Toussaint McCall stammenden, aber in der Version von Blue-Eyed-Soul-lkone Timi Yuro unsterblich gewordenen „Nothing Takes The Place Of You“ – großes Memphis-Soul-Kino im Breitwandformat.
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