J. Bernardt

Running Days

PIAS/Rough Trade (VÖ: 16.6.)

Das Solodebüt des Balthazar-Sängers und-Gitarristen: ausgefuchster R’n’B mit liebevoll platzierten Sound-Elementen.

J. Bernardt ist Jinte B. Deprez, einer der beiden Sänger der belgischen Band Balthazar. Bernardt folgt seinem Kollegen Maarten Devoldere und hat jetzt auch sein erstes Solo-Album veröffentlicht. Man muss Projekte wie dieses nicht gleich als Befreiungsschlag aus dem oft so engen Gruppenverband bewerten, aber bei Bernardts RUNNING DAYS bietet sich dieser Gedanke weit eher an als bei seinem Kollegen: Die zehn Tracks entfernen sich bewusster vom Oldschool-Bandsound des Ensembles aus Gent als Devolderes Crooner-Platte unter dem Logo Warhaus.

Als Distanzhalter mag das hier für den Sänger mit der geschmeidigen Stimme funktionieren, das Publikum wird RUNNING DAYS als ausgefuchste R’n’B-Platte wahrnehmen. Bernardt schlurft geradezu durch Tracks wie „Calm Down“ und „On Fire“, umschlingt dabei singend die brummenden Gospelchöre und die dunklen Keyboards. Der Vokalist macht dabei nicht den Fehler, sich an amerikanischen Vorbildern zu orientieren, er tänzelt zwischendurch lieber auf dem Geplinker eines Saiteninstruments, das ihm jemand aus einem Second-Hand-Shop für Afrobeat-Liebhaber mitgebracht haben könnte. Er lässt Bläser an prominenter Stelle „singen“, so wie das in einem Wohnzimmer nun mal klingt.

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