Jazzanova – Remixed
Jazzanova haben innerhalb des Compost-Kosmos ihren eigenen. Und wie man weiß, ist man in ihren Kreisen mindestens genau so viel mit der Neubearbeitung (im besten Fall nicht lange) fremder Stücke beschäftigt wie mit der Produktion eigener. Eine nicht nur quantitativ beeindruckende Werkschau hierzu lieferten Jazzanova mit Remixes (2000) ab. Mit Remixed liegt nun ein Doppelpack mit 23 Remixen für Jazzanova vor. Also, rauf auf die Couch – und Finger weg von der Skip-Taste! Denn anders als die meisten einschlägigen Compilations ist diese hier ausgesprochen homogen und sogar mit manchem Spannungsbogen über Trackgrenzen hinaus gesegnet. Das kommt davon, wenn man seine Pappenheimer kennt. Jazzanova greifen zumeist auf die Dienste befreundeter und vertrauter Musiker und DJs zurück, und so geschieht mit den Originalen nichts, was sich nicht mit Compost vereinbaren ließe. Selbst Stereolabs Moondog-/Brian-Wilson-Variationen von „Another New Day“ oder der dunkelgroovende Spoken-Word-Jazz „The One-Tet“ des viel gefeierten DJ DSL lässt sich da mit einbinden. Der Rest ist erlesener Nu und Future Jazz mit ganz viel E-Piano und Synthiehonig für die Seelenwärme, Breakbeats ohne Gewitter, Latin ohne Sonnenbrand. House mit nicht zu viel Schmackes, Downbeat und Dub immer im kalkulierbaren Bereich. Manches hätte unsereiner in den Achtzigern sogar noch ungescholten „Soulpop“ nennen dürfen. Heute geht das freilich nicht mehr. www.iazzanova.net
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