Jeff Beck :: Flash
Unglaubliches sickerte gerüchteweise aus dem Studio: Nur mit Produzent Nile Rodgers, seiner Klampfe und einem Computer-Synthi-Berg hätte sich Jeff Beck verschanzt. Was sollte man davon halten? Mit FLASH legt der Haudegen eine (durchaus positiv gemeint) brutale Rock-Funk-LP vor. Das Gespann Rodgers/Beck kitzelte alle Reserven und Ristken raus; und noch nie wagte sich der 41 jährige Saiten-Artist derart über die Grenzen des Rock hinaus. Den Jazz und Jazz-Rock erforschte der launische Egozentriker auf seinen letzten Alben; anno ’85 ist Beck dem Funk auf der Fährte, und das mit ungeheurem Elan und Biß.
Auf FLASH wühlt er so richtig zwischen den Stilen – rotzig, exzessiv, aber auch genial und handwerklich brillant. Jeff Beck knüppelt keinen Funk à la Power Station; er hat ein Faible für Heavy-Rock, elegante Tanz-Rhythmen ä la Chic und feine Melodien.
Schon die ersten drei Songs stimmen ein auf eine Tour de force. „Ambitious“ pulsiert im Funk-Fieber, „Get Us All In The End“ läßt jeden Heavy-Metal-Freak ausrasten und „Escape“ – typischer Stanley Clarke Baß – hat die spezifische Versponnenheit seines Autors, Jan Hammer.
Natürlich gibt’s keine Beckschen Eigenkompositionen! Jeff Beck kann nicht schreiben, er kann nur wunderbar spielen. Und das dokumentiert er mit jedem prägnanten Riff und jedem pointierten Solo.
Übrigens: Mit Rod Stewart hat er sich nicht wieder versöhnt, aber Roddys Vokalbeitrag für das wunderschöne Curtis Mayfield-Cover „People Get Ready“ wurde vor dem Tour-Krach unter Dach & Fach gebracht.
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