Jeff Beck

There And Back

Epc (Sony Music)

Der neben Hendrix und Clapton größte Gitarrero seit den Anfängen mit seiner – sieht man von einer regulären Yardbirds-LP ab – neunten Platte in immerhin 14 Jahren. Rein instrumental natürlich, denn wer sollte hier auch singen: Beck selbst nicht und ebenso wenig Jan Hammer (keyb, dr), Tony Hymas (keyb) oder der exquisit trommelnde Simon Phillips. In acht Stücken schafft Beck Verwirrung: Als Komponisten sind meist Jan Hammer oder Hymas/Phillips angegeben, doch wesentlich bestimmt selbstverständlich Beck das Geschehen – mit unverkennbarer Gitarrentechnik, mitreißenden Läufen und knalligen Riffs. Am besten klingt dies in Songs wie „Star Cycle“, „Space Boogie“, den beiden ruhigeren (das ist relativ gemeint!) „The Final Peace“ und „Too Much To Loose“ sowie in „El Becko“, das auf zwei früheren Beck-Themen basiert: „Rice Pudding“ von COSA NOSTRA BECKOLA und „Got The Feeling“ von ROUGH AND READY. Demgegenüber fallen die drei restlichen Songs ab, weil sie außer Instrumentalakrobatik nichts bieten. Wie überhaupt genau hier das Haar in dieser Suppe liegt: Da Simon Phillips zwar einfühlsam, aber auch sehr ausfüllend drummt, und Jan Hammer keineswegs daran denkt, seine Keyboards unter irgendwelche Scheffel zu stellen, will sagen: sich keineswegs zurückhält, gerät das Album gelegentlich an den Rand purer Artistk. Hochleistungssport via Musikinstrumente. Wie von Beck-LPs gewohnt, Ausnahme: BLOW BY BLOW, sucht man nämlich Melodien oder Strukturen, die spontanes Einklinken ermöglichen, weitgehend vergebens. Deshalb Vorsicht: Nicht jeder kann sich am reinen Instrumentalgeschick des Jeff Beck erfreuen. Seit Jahren wünsche ich mir eine Beck-LP mit Fremdkompositionen unter des Meisters Hand, aber auf mich hört ja keiner…