Jessie Ware

Glasshouse

Island/Universal

Klassischer, erhabener R’n’B-Pop von der einstigen Soul-Innovatorin – nicht mehr, aber auch kein bisschen weniger.

Es ist ein Kreuz mit den ständigen Innovationen. Kaum hat man es mit R’n’B-Futuristinnen wie Kelela zu tun, klingt der Soundentwurf der Londonerin Jessie Ware plötzlich nicht mehr so frisch wie vor einem halben Jahrzehnt, als sie mit ihrem Debüt DEVOTION den Soul-Pop der Nullerjahre für die digitale Zukunft rüstete.

Dabei glückt Ware gleich mit „Midnight“, dem Opener ihres dritten Albums GLASSHOUSE, ein toller Aufschlag: Klassische Songwriting-Kunst ist das, groß gedacht und sublim vorgetragen mit einer Stimme wie lavendel­farbene Satinlaken.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Beglückend, wenn inmitten all dieser Pop-Grandezza intime Momente aufschimmern: „Stay Awake, Wait For Me“ knistert wie ein Kaminfeuer, in „Selfish Love“ darf eine Flamencogitarre herumflirren, ohne allzu albern zu klingen.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Und klar, Vergleiche mit den jungen Wilden des Genres verbieten sich im Grunde, bewirbt sich Ware schließlich nicht um einen Platz in der Riege der Digitalfeministinnen, sondern im Pop-Olymp. Da thront schon Alicia Keys und nickt anerkennend, wenn sie Songs wie das erhaben-soulige „Alone“ hört.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Manchmal aber klingt GLASSHOUSE in seiner grenzenlosen Könnerschaft so saturiert, dass einem selbst der strahlendste Refrain seltsam egal ist.