Jim Krueger – Sweet Salvation

Der Gitarrist Jim Krueger hat seine Lehrjahre bei Dave Mason mit der Note sehr gut abgeschlossen und wagt nun den Alleingang. Sein Debut-Album ist eine gelungene Überraschung.

Es ist klar, daß Krüger und Mason sich über die letzten fünf Jahre hinweg immer gegenseitig inspiriert haben. Dabei war Krueger mehr der virtuose Gitarrist, der auch in der Lage war, schöne Songs zu schreiben, wobei Mason mehr der Songwriter ist, der auch ganz ordentlich Gitarre spielt. Hier nun zeigt sich Krueger auch als ausgezeichneter Sänger. Und mit diesem Album ist es ihm gelungen, sich selbst dem Hörer zu vermitteln. Seine Songs sind nicht unverbindliche Popmusik; sie haben eine Ausstrahlung, sind das Persönlichkeitsbild eines ganz großen Musikers, der jahrelang im Schatten seines Brötchengebers stehen mußte und es vielleicht auch so wollte. Dabei zeigt sich, daß Krueger über einen sehr weit gespannten musikalischen Horizont verfügt, aber zu einem eigenen Stil gefunden hat. Schöne und melodische Pop- und Rocknummern verarbeitet er auf seine eigene Art zu kleinen Meisterwerken. Sehr interessant sind dabei die beiden Instrumentals „Hot Nogging Country Raga“ und „Don’t Call Me Chief“, bei denen Krueger alle Register seiner Fähigkeiten auf der Gitarre zieht. So hat man ihn noch nie gehört! Krueger zaubert auf seinem Instrument melodische Improvisationen, die trotz Virtuosität immer hochmusikalisch durchdacht klingen. Seine Musik reißt niemand vom Stuhl hoch, ist aber trotzdem ausgesprochen erregend.