Joachim Witt

Eisenherz

Nichts Neues bei Joachim Witt - der Sänger setzt weiterhin auf Pathos und Bombast.

Auf Teil drei seiner „Werkreihe Bayreuth“ zeigt sich Joachim Witt erneut von seiner bestens bekannten teutonischen Seite. Auch wenn man der Kraft seiner oft gefährlich nahe am Abgrund wandelnden Sprachbilder positiv gegenübersteht, sind gewisse Ermüdungserscheinungen im Sounddesign diesmal nicht mehr zu überhören. Die zwölf Tracks klingen zwar weitaus Cluborientierter als die von BAYREUTH 2, doch über die mangelnde musikalische Substanz und das zu dick aufgetragene Pathos von Tracks wie „Wie oft muss ich noch sterben?“ oder „Eisenherz“ kann das auch nicht hinwegtrösten. Joachim Witt dreht sich künstlerisch im Kreis. Es gelingt ihm zwar, gewisse Details noch einmal anders zu arrangieren, doch auf eine richtige Überraschung, die das Einerlei aus Bombast-Melodien und düsterem Beziehungskitsch auflockert, wartet der Hörer bis zum Ende vergebens. Zum Schluss gibts dann mit dem schwermütigen „Trauer liegt über’m See“ einen unfreiwillig komischen Höhepunkt. Dazwischen präsentiert Joachim Witt noch ein paar besonders schwer zu verdauende Kostproben seines ach so romantisch ummantelten Herzens.