John Fogerty :: Revival
Der genialische Songwriter aus Berkeley, Kalifornien, tut, was er am besten kann: aus Rock’n’Roll, Country und Blues großartige, unmittelbar eingängige Songs schmieden.
Deja vu all over again heißt Mr. John Fogertys 2003er Album, eine – allen Rock’n’Roll-Göttern ward’s geklagt – lustlos abgespulte, offenbar auf Autopilot eingespielte Kollektion halbgarer Songs, die einen beinahe an den Songwriting-Skills des Mannes zweifeln ließ. Eines Mannes, der als Herz und Hirn der famosen Creedence Clearwater Revival in den ausgehenden 60er-Jahren und beginnenden 7oer-Jahren Klassiker wie am Fließband fertigte: „Lodi“, „Proud Mary“, „Travelin‘ Band“, „Who‚ll Stop The Rain“, „Down On The Corner“, „Bad Moon Rising“, „Fortunat eSon“, „Green River“, etc., etc. All diese unsterblichen Songs und noch ein ganze Menge mehr zelebrierte der Meister so lustvoll, gutgelaunt und spielfreudig wie eh und je hierzulande zuletzt bei einigen Sommer-Gigs. Und nun also revival: Gemeinsam mit Kenny Aronoff (Schlagzeug), Hunter Perrin (Gitarre). David Santos (Bass) und Gast-Keyboarder Benmont Tench hat er diese um die 40 Minuten bzw. zwölf Songs lange Reminiszenz an das eigene Lebenswerk eingespielt, die mal augenzwinkernd Werbung in eigener Sache betreibt („You can’t qo wrong if you play a little bit of that Creedence song“), nur um wenig später Gift und Galle über die Kriegstreiber im Weißen Haus zu versprühen („I Can’t Take It No More“). John Fogerty hat aus Country, Blues und Rock’n’Roll elf zwischen eineinhalb und viereinhalb Minuten lange Tunes gebastelt, die einen mitten ins Herz treffen und es locker mit den besten Cuts seiner herausragenden Soloalben – CENTERFIELD (1985) und BLUE MOON SWAMP (1987) – aufnehmen können, beizeiten meint man sogar das Echo diverser Creedence-Clearwater-Revival-Evergreens zu vernehmen. Einzig die auf Creams „Sunshine Of Your Love“-Riff rekurrierende, arg angestrengt klingende 67er-Hommage „Summer Of Love“ wirkt wie ein Fremdkörper auf einem ansonsten makellosen, mitreißenden, phasenweise magischen Longplayer. John Fogerty-reborn and rockin‘.
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