John Otway – Where Did I Go Right
Nach zwei sehr guten, vom Rockvolk aber kaum beachteten Alben mit Wild Wüly Barret versucht es Gitarrist und Sänger John Otway nun allein. Von ihm weiß ich eigentlich nur, daß er aus England kommt und eben verdammt gute Musik macht. Er kümmert sich kein bißchen um im Augenblick populäre Richtungen; er macht eine eigene, eigenwillige und trotzdem sehr ansprechende und eingängige Art von Rockmusik. Wer allerdings nicht genau hinhört, findet kaum Unterschiede zu „normalem“ Rock; zuhören ist also angesagt.
Auffällig ist zunächst einmal Otways Stimme: kauzig und ungemein flexibel (sehr schön auch der Slang, in dem er singt). Sie macht fast jedes Stück zum Ereignis. Auch die Musik ist mehr als hörenswert, sicher auch ein Verdienst der Begleitmusiker. Sie machen es allen vor, wie langsame Stücke/ Schnulzen – „Blue Eyes Of The Belle“, „Best Dream“, „Waiting“ – auszusehen haben, ohne schwülstig und schmalzig zu wirken (trotz Geigen!).
Man könnte jedes einzelne Stück hervorheben; also lasse ich es lieber ganz, bis auf eine Ausnahme; Die Gruselgeschichte vom „Highwayman“, der nachts Frauen im Moor umbringt, ist der absolute Höhepunkt der Platte.
Ich traue mich einfach nicht, dieser Platte fünf Sterne zu geben, obwohl sie sie bestimmt verdient hätte; also gebt John Otway eine Chance, ja!
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