Johnny Cash :: American Recordings

Mit dem Vorschlag, Johnny Cash nur solo mit Gitarrenbegleitung aufzunehmen, tat der Rap- und Metal-Produzent Rick Rubin dem Künstler, der bereits seit den 60er Jahren von einer Platte träumte, die JOHNNY CASH: late and alone heißen sollte, einen immensen Gefallen. Cash hatte seit seinen Auftritten beim Newport Folk Festival 30 Jahre zuvor nur noch selten Gelegenheit bekommen, sein Talent so unverfälscht zu präsentieren, und bedankte sich bei den Aufnahmen in seiner Hütte in Tennessee und in Rubins Wohnzimmer mit packenden Versionen von neuen eigenen Songs und einigen geschmackvollen Coverversionen. Mit seinem Vorhaben.

„einer der letzten lebenden Musik-Legenden des 20. Jahrhunderts“ (Rubin) endlich das „würdige Umfeld“ zu bieten, das sie verdient hatte, schenkte Rubin der Welt ein Country-Album, wie es in dieser Qualität bis dahin kaum ein zweites gab. Und Johnny Cash einen erfüllten, glücklichen Lebensabend.

Produzent: Rick Rubin

Beste Songs „Oh Bury Me Not“, „Delia’s Gone“, „Like A Soldier“

What’s the story? Die Freundschaft, die sich zwischen Cash und Rick Rubin bei den Aufnahmen zu american recordings entwickelte, war so groß, dass die beiden später religiöse Rituale durchführten. Wie Rubin kürzlich „Vanity Fair“ gestand, reichte ihm Cash in den Monaten vor seinem Tod fast täglich das heilige Abendmahl, bisweilen auch mit Keksen und Traubensaft. „Nachdem er gestorben war, habe ich das weiter vollzogen. Vier oder fünf Monate lang hat es sich unverändert angefühlt – seine Präsenz war spürbar. Ich wurde still und hörte ihn sprechen“, sagte Rubin.