Johnny Cash & June Carter :: Duets

Und noch zwei Zusammenstellungen mit Songs des unvergessenen Country-Großmeisters: eine aus den Sun-, die andere aus den June-Jahren.

Es war „Walk The Line“, der – wenn diese Zeilen erschienen sind, hoffentlich Oscar-prämierte – Film mit einem grandiosen Joaquin Phoenix und einer hinreißenden Reese Witherspoon, der noch einmal das Interesse eines Massenpublikums an Johnny Cash geweckt hat. Neulich erst gab es mit RING OF FIRE – THE LEGEND OF JOHNNY CASH die erste labelübergreifende Compilation von Killertracks des late, great „Man in Black“. Jetzt buhlen zwei weitere Kollektionen um die Gunst der Hörerschaft. So hat das Team von Bear Family Records, hierzulande die erste Adresse für sachkundig zusammengestellte und liebevoll aufgemachte Boxsets, unter dem vielsagenden Titel TRAVELING CASH – AN IMAGINARY JOURNEY, 5 Sterne, eine CD mit 20 Aufnahmen aus Mr. Cashs Jahren bei Sam Phitlips‘ Sun-Label zusammengestellt, die, „augenzwinkernd“, wie es heißt, die Geschichte eines -genau!- imaginären Reisenden erzählt. Dieses Konzept mag zunächst arg konstruiert klingen, entwickelt aber beim Hören eine erstaunliche Kraft – natürlich vor allem, weil die Songs über jeden Zweifel erhaben sind: „Folsom Prison Blues“. „Big River“. „I Walk The Line“, „Cry Cry Cry“. „Hey Porter“, „Give My Love To Rose“. Für Novizen der Church-Of-Boom-Chicka-Boom auf jeden Fall unverzichtbar. Die 16 Johnny-und-June-Tunes, die auf DUETS, 3,5 Sterne, Untertitel: „The Very Best From The Couple That Walked The Line“, zusammengefaßt sind, kennt man ebenfalls. Nur sind sie eben erstmals auf einer CD erhältlich. Einiges klingt gut, anderes nett, vieles harmlos, nichts allerdings so zwingend wie die Bearbeitung von Dylans „It Amt Me, Babe“, der Smash-Hit „Jackson“ und Tim Hardins „If I Were A Carpenter“. Oberflächlich Interessierte mögen damit zufrieden sein, jenen, denen Cash mehr ist als eine coole Hipster-Figur, seien die Bear-Family-Boxsets MAN IN BLACK empfohlen. The real stuff. www.johnnycash.com