Johnossi :: Mavericks

Universal

Poprock wie eine vorlaute Rotzgöre in der Spätpubertät.

Es ist schon erstaunlich, was für einen Lärm zwei Menschen so machen können. Natürlich motzen Johnossi auf MAVERICKS ihren Sound mit ein paar Tricks aus Studio und Computer auf, aber grundsätzlich stützen sich John Engelbert und Oskar „Ossi“ Bonde auch auf diesem dritten Album auf ihre Stimmen, Schlagzeug, Gitarre und einen Sack teuflischer Effektgeräte. Damit donnern sie nun durch die Geschichte des populären Rock, erinnern in „Dead End“ mal an U2, in „Houses“ an Bon Jovi und auch sonst immer an irgendwen, der einem nur gerade nicht einfällt. Das Erstaunliche ist dabei weniger, wie souverän die beiden Schweden sich diese Vorlagen zu eigen machen, sondern wie sie mit ihrem eigentlich abgespeckten Sound problemlos die publikumswirksame Dramatik des Monsterrock nachstellen. Egal, wie man den Lautstärkeregler auch einstellt, MAVERICKS plärren grundsätzlich aus den Boxen wie eine vorlaute Rotzgöre in der Spätpubertät. Das hat durchaus einen – wenn auch eher halbstarken – Charme, aber eigentlich ist das keine Musik, die man sich anhört. Das ist Musik, die einem in die Fresse haut und dann, in den wenigen Momenten, in denen sie zur Besinnung kommt, entschuldigend über den blutenden Kopf streicht. Ist aber ganz schön, wenn der Schmerz nachlässt.

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