Jonas Goldbaum – Unsere Welt Braucht Dich

Keine Frage, Österreich hat schon bessere Zeiten erlebt. Die Teilnahme an den kommenden europäischen Fußballfestspielen jedenfalls verdankt man der Tatsache, gemeinsam mit den sonst nicht sonderlich geliebten Eidgenossen als Ausrichter bei der nächstjährigen EM automatisch startberechtigt zu sein. Und auch was deutschsprachige Popmusik anbelangt, gibt es abgesehen von einigen alten Helden und Christina Stürmer wenig, das in der jüngeren Vergangenheit Erfolge außerhalb der Landesgrenzen feiern konnte. Schlechte Zeiten für die österreichische Popmusik, in denen der Wiener Vierer mit dem poetischen Namen zumindest für einen kleinen Lichtblick sorgt. Der Umstand, dass Jonas Goldbaum ihr Debüt zu einem Zeitpunkt auf den Markt werfen, da die Strahlkraft neuer deutscher Helden stark nachgelassen hat, dürfte der Band durchaus in die Hände spielen. Bewegt man sich musikalisch bei härterem Gitarreneinsatz deutlich rockiger, doch nicht nur stilistisch in deren Nähe, sondern auch musikalisch auf mindestens gleichem Niveau. Für ein Debüt jedenfalls klingt Unsere Welt Braucht Dich überraschend ausgereift, sowohl in puncto Songwriting als auch in den Texten, die weit mehr als zuckersüße Pennälerlyrik zu bieten haben. Und eben in jenen (nicht seltenen) Momenten, in denen man sich wünscht, Jonas Goldbaum würden ihrer Emotionalität freien Lauf lassen und diese nicht nur in gebremsten Gefühlsausbrüchen kanalisieren, sorgen ein krachendes Gitarrenriff oder ein treibender Basslauf für Erlösung.

www.jonasgoldbaum.de